Sommerzeit im Zwergenwald

März 7, 2021 Aus Von Angelika Hüfner

Puh ist das eine Hitze!

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Nano sitzt unter der dicken Eiche, die rechts neben dem Zwergenhaus steht.

Die Krone hat viele Blätter und spendet reichlich Schatten.

Nur vereinzelt dringen ein paar Sonnenstrahlen durch die Wipfel.

Seit vielen Tagen schickt die Sonne Wärme, das Mutter Erde darunter leidet.

Die Hitze und Trockenheit lassen die Pflanzen und Bäume vertrocknen.

Flüsse haben nicht mehr so viel Wasser, weil das Wasser verdunstet.

Und die Felder? Die Bauern bangen um ihr Gemüse, Obst und Getreide.

Es müsste dringend Regnen. Viel Wasser, damit die Natur ihren Durst löschen kann.

Eigentlich soll die Sonne gute Laune machen:

Menschen und Tiere sind viel an der frischen Luft und irgendwie geht alles leichter von der Hand.

Doch alle bleiben im Schatten oder halten sich in abgedunkelten Räumen auf.

Justus, Linus, Pius und Kolo sind im Berg. Dort ist es kühl, aber stocke dunkel.

Ne, da hat Nano auch keine Lust drauf.

Aber wozu hätte er denn Lust?

Nun, Nano angelt sehr gerne. Am kleinen Weiher, in der Nähe der Waldwiese.

Waldweiher (Dietramszell): Die schönsten Wanderwege | GPS Wanderatlas

Dort gibt es eine Vielzahl von Fischen und auch Insekten.

Und besonders Karpfen sind dort zu finden.

Kolo brät die besten Karpfen in der Pfanne. Total lecker.

Doch alleine darf Nano nicht an den Weiher.

Warum möchtet ihr wissen?

Nun, Nano kann nicht schwimmen. Deshalb haben seine Freunde ihm verboten allein dorthin zu gehen.

Wenn Kolo Zeit hat, begleitet er Nano zum Angeln oder manchmal auch Pius.

Doch gerade heute hat Nano Lust zum Weiher zu gehen. Dort ist es kühl und Insekten zu beobachten ist sehr interessant.

Besonders die Libellen. Sie können abrupt ihre Richtung wechseln, in der Luft stehen bleiben oder sogar

rückwärts fliegen. 

Libelle, Insekt, Stab-Libelle, Flügel

Ach was, Tiere beobachten… da können seine Freunde doch nichts dagegen haben.

Bollerwagen aus dem Schuppen geholt und….. die Angel legt Nano einfach mit hinein.

Mann weiß ja nie!

Oh… zu trinken wäre bei der Hitze auch sehr wichtig!

Nano läuft ins Zwergenhaus und holt sich eine große Flasche Wasser.

Jetzt kann es los gehen.

Nano zieht den Bollerwagen durch den Wald. In den Baumwipfeln sitzen die Eichhörnchen.

Sie unterhalten sich und keiner fragt Nano wie sonst, ob er mit ihnen Verstecken spielen möchte.

Denen ist auch zu heiß, denkt Nano.

Zwischen den dichten Tannen, wo es sehr dunkel ist, döst Familie Wildschwein mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden.

Wildschweine, Auf Weiß Isoliert Stockbild - Bild von schwein, getrennt: 156701385

Sehr ungewöhnlich, überlegt Nano und lächelt.

Auch ihnen scheint es zu warm zu sein.

Endlich kommt er am Weiher an.

Nano stellt seinen Bollerwagen an einer Stelle, wo der Boden leicht schräg zum Wasser abfällt, ab.

Diese Stelle nehmen Kolo und Pius immer, damit sie die Angelschnur mit leichtem Schwung ins Wasser befördern.

Nano setzt sich auf den Boden und trinkt erstmal einen Schluck Wasser.

Mächtig warm und bei viel Wärme muss man viel trinken, sagen seine Freunde.

Ach, da sind sie die Libellen. Nano schaut ihnen nach wie sie schwungvoll über das Wasser gleiten.

Nach einer Weile wird es ihm ein wenig Langweilig.

Was würden die Freunde sagen, wenn er sie heute Abend überraschen würde mit einem

frisch gefangenen Karpfen?

Karpfen, Fische, Wasseroberfläche

Nano fühlt sich stark genug den Fisch aus dem Wasser zu ziehen.

Sie würden sich bestimmt freuen und Kolo würde ihn für alle braten.

Überlegt, getan….

Nano geht zum Bollerwagen und holt seine Angel mit dem Haken heraus.

Mit etwas Schwung wirft er ihn auf das Wasser und der Haken geht auch sofort unter.

Jetzt heißt es warten…

Warten, dass ein Karpfen anbeißt.

Dabei kann man ja die Libellen weiter beobachten, überlegt Nano.

Doch er ist ein kleines Weilchen eingeschlafen.

War es die Hitze, der Fußmarsch durch den Wald?

Die Angelschnur zieht sich in das Wasser.

Nano springt auf, reibt sich die Augen und fasst an das Handteil der Angel.

Jetzt heißt es ziehen und gleichzeitig die Schnur mit der Rolle aufrollen.

Es muss ein großer Fisch sein, der an dem Haken hängt.

Nano zieht und versucht die Schnur aufzurollen.

Doch der Fisch ist stärker und zwingt Nano immer näher zum Wasser zu gehen.

Er zieht ihn förmlich mit.

Nano sieht nicht, dass eine Baumwurzel aus der Erde herausragt.

Er stolpert, fällt ins Wasser und lässt vor Schreck seine Angel los.

„Hilfe, Hilfe“, ruft der kleine Zwerg und schon taucht er unter.

Nano schluckt Wasser und paddelt mit Händen und Füßen.

Er kommt wieder an die Wasseroberfläche, prustet das Wasser aus dem Mund und ruft erneut „Hilfe“!

Plötzlich wird er an seinem linken Fuß gepackt und durch das Wasser gezogen.

Nur einen kurzen Moment und er liegt auf trockenem Boden.

Nano spuckt Wasser aus seinem Mund und reibt sich die Augen. Er setzt sich aufrecht hin.

Wer hat ihn gehört und aus dem Wasser gezogen und gerettet?

Nano schaut sich um.

Da….der Biber. Sein Lebensretter.

Biber, Nagetier, Tier, Eurasischer Biber

„Was machst du hier am Wasser?“ fragt der Biber ihn.

„Zwerge können doch nicht schwimmen!“

Der Biber schüttelt sein Fell. Kleine Wassertropfen fallen heraus.

„Ja, das stimmt“, stammelt Nano, „aber ich wollte doch nur ein wenig angeln.“

„Einen Fisch?“. Der Biber schaut ihn mit schräg gehaltenem Kopf an.

„Ja einen Fisch für das Abendessen“. Nano spuckt nochmal Wasser aus dem Mund.

„Wäre aber beinahe schief gegangen“, sagt der Biber.

„Ja ich weiß“. Kleinlaut schaut Nano auf den Boden.

„Geh jetzt nach Hause und komme wieder zurück, wenn dich jemand begleitet.“

Der Biber macht mit seiner rechten, kurzen Pfote eine Luftbewegung.

„So ein Fisch kann sehr stark sein und zu zweit schafft man vieles mehr und ist stärker“.

Nano hebt seinen Kopf und nickt und bevor er „Danke“ sagen kann, ist der Biber ins Wasser abgetaucht.

Nano steht auf und schaut auf das Wasser, doch der Biber ist nicht mehr zu sehen.

Er nimmt seinen Bollerwagen. Die Angel ist futsch.

Hat der Fisch mit ins Wasser gezogen.

Oweh… wie soll er den Zwergen erklären, dass sie weg ist und er trotz Verbot allein zum Angeln gegangen ist?