Nikolausabend im Zwergenwald

November 15, 2023 0 Von Angelika Hüfner

5. Dezember – Einen Tag vor Nikolaus!

Alle Zwerge sitzen gemeinsam am Frühstückstisch und lassen sich ihren Kakao, Milch, Toast und Müsli schmecken.

„Äh“, räuspert sich Justus und blickt in die Runde.

„Ihr wisst, dass wir heute Abend früher nach Hause kommen?“.

„Ja“, sagt Linus. „Morgen ist Nikolaus und wir müssen heute Abend unsere Stiefel gründlich putzen“.

Er schaut zu Nano hin und ein breites Grinsen ist auf seinem Gesicht zu sehen.

„Na Nano, möchtest du dieses Jahr auch deine Stiefel putzen?“

Nano schaut Linus mit großen Augen an.

„Na klar“, entgegnet er.

Warum muss Linus ihn jetzt ansprechen? Er braucht sich nicht über Nano lustig machen.

Gut, im letzten Jahr war er auf den Marder hereingefallen, weil der ihm gesagt hatte, dass Nikolaus nicht kommt.

Doch Nikolaus kommt jedes Jahr am 6. Dezember. Dass wusste Nano jetzt auch.

Dieser Linus! Immer wieder muss er mich ärgern, denkt Nano.

„Dann lasst uns mal zur Arbeit gehen“.

Justus erhebt sich.

“Und du Nano“, er wendet sich Nano zu,“ du putzt unser Zwergenhaus gründlich, denn Nikolaus kommt morgen Abend zu uns ins Haus hinein“.

Jeder Zwerg schaut Julius überrascht an.

„Ja, ihr habt richtig gehört“.

Justus Augen leuchten.

„Nikolaus möchte in diesem Jahr mit uns am Abend auf die Waldwiese gehen und alle Tiere mit kleinen Leckereien beschenken.“

„Na, das ist ja eine schöne Überraschung“ meint Pius.

„Dann nehme ich meine Gitarre mit und wir singen gemeinsam Nikolauslieder“.

„Ja, das kannst du gerne machen“, freut sich Justus.

„Und ich backe eine paar Kekse mit Schokolade“, wirft Kolo ein.

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„Hm“, Justus geht langsam zur Tür.

„Ich denke, das wird Nikolaus schon gemacht haben“.

„Du kannst ja Kekse für uns backen, Kolo“.

„Ja, das mache ich und zwar ganz viele“, entgegnet Kolo Justus.

„Dann essen wir sie mit Nikolaus zusammen, wenn er morgen Abend uns abholt“.

„Gute Idee“, meinen auch die anderen Zwerge.

Als alle aus dem Haus sind, fängt Nano an den Tisch abzuräumen, die Stube zu fegen und die Betten zu machen.

Gegen Mittag ist er fertig. Und jetzt?

In den Wald gehen und allen Tieren Bescheid geben, das Nikolaus morgen Abend zu ihnen kommt?

Oder lieber nicht, weil es eine Überraschung sein soll?

Ah…. Da fällt ihm etwas anderes ein.

Wollte Kolo nicht Plätzchen backen!?

Da könnte er doch schon mal beginnen.

Rasch läuft Nano in die Küche und stellt den Mixer, die Rührschüssel, das Mehl, die Eier, Zucker,

Butter, Schokoglasur und bunte Streusel auf den Tisch.

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Ich könnte ja schon mal anfangen den Plätzchenteig vorzubereiten, überlegt er und nimmt den Mixer in die Hand.

Oh weh, da ist es passiert! Mit dem Ellenbogen stößt er an die Tüte Mehl.

Sie fällt zu Boden und die Tüte platzt auf.

Kleine Mehlstäubchen verteilen sich auf dem Fußboden.

„Auch das noch!“

Nano fegt schnell alles zusammen. Kolo würde bestimmt mit ihm schimpfen, wenn er das sieht und ohne ihn anfangen….

Lieber doch nicht! Es könnte Ärger geben.

Ich könnte aber mit dem Stiefel putzen beginnen, überlegt er.

Gedacht, getan.

Er holt seine Stiefel, einen feuchten Lappen und ein trockenes Tuch und beginnt zu putzen.

Anschließend nimmt er ein wenig schwarzes Lederfett und reibt mit einem weiteren, trockenen Tuch die Stiefel damit ein.

Wow… Nano staunt, wie seine Stiefel glänzen und ist mächtig stolz auf sich.

Er hat nicht bemerkt, dass es zu dämmern beginnt und sich die Tür des Zwergenhaus geöffnet hat.

Justus, Kolo, Pius und Linus treten ein.

Linus sieht sofort das Nano auf dem Boden hockt, mit einem glänzenden Stiefel in der Hand.

Der zweite, saubere Stiefel steht neben ihm.

„Na, konntest du nicht abwarten?“ Er grinst Nano unverschämt an.

„Ich hatte Zeit und habe schon begonnen“, erklärt Nano, „und ich habe dir, Kolo, schon alles zum Plätzchen backen in die Küche gestellt. So kann ich dir die Stiefel putzen und du kannst backen.“

„Das ist eine gute Idee und sehr freundlich von dir, Nano“.

Kolo lächelt Nano an und verschwindet sofort in der Küche.

Nano grinst jetzt Linus an und Justus sagt:

„Nano, das ist eine super, guter Gedanke von dir!“

Linus dreht sich zähneknirschend um und holt seine Stiefel.

Und dann sind alle fleißig beschäftigt und schon nach kurzer Zeit duftet es aus der Küche.

Die ersten Plätzchen kommen aus dem Backofen.

Sehr, sehr lange brennt an diesem Abend das Licht im Zwergenhaus und dann stehen fünf Paar blitzblank geputzte Stiefel vor der Tür.

In der Nacht beginnen kleine Schneeflöckchen vom Himmel zu fallen und am anderen Morgen, dem Nikolaustag, ist der Wald von Schnee bedeckt.

Wollt ihr wissen, ob Nikolaus die Stiefel für die Zwerge gefüllt hat ?

Na klar…..

Mit kleinen Süßigkeiten, Äpfeln, Nüssen, Mandarinen.

Jeder Zwerg freut sich und besonders Nano.

Der Nikolaustag vergeht wie im Flug: Kolo backt noch Plätzchen weiter und Nano hilft mit.

Justus liest in der Zeitung, Pius übt mit seiner Gitarre Nikolauslieder und Linus…

Er schaufelt mit der  Schneeschippe den Schnee weg, damit Nikolaus heute Abend auf dem Weg zum Zwergenhaus nicht stecken bleibt.

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Und was macht Nikolaus hoch oben im Norden möchtet ihr wissen?

Nun, erst einmal ein wenig länger schlafen, denn die Nacht war sehr anstrengend gewesen.

Auch seine Rentiere brauchen ein wenig Ruhe.

Am späten Nachmittag holt er seinen Sack aus der Ecke und füllt ihn mit Keksen, Äpfeln, Nüssen, Vogelfutter, Möhren, Kastanien und Eicheln.

Mit dem Sack auf dem Rücken geht er zum Stall.

„Hoho….“, sagt er laut und stellt den Sack auf seinen Schlitten.

Die Rentiere öffnen langsam die Augen.

War es schon soweit? Geht es jetzt auf die Reise zu den Waldtieren im Zwergenwald?

„Auf, auf, meine Freunde“. Nikolaus schiebt den Schlitten zur Tür.

„Es wird Zeit, dass wir uns auf den Weg machen. Der Abend kommt langsam näher und unsere Freunde, die Zwerge und die Waldtiere erwarten uns“.

Die Rentiere und Elo, erheben sich und jeder geht zum Schlitten an seinen Platz.

Elo freut sich schon riesig, seinen Freund Nano wieder zu sehen.

Nikolaus setzt sich hinein, greift das Seil der Rentiere und ruft: “Auf meine Lieben“, und mit einem Ruck setzt sich der Schlitten in Bewegung.

In Windeseile sausen sie in den Himmel hinauf.

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Doch da ist es passiert:

keiner von ihnen hat bemerkt, dass der Sack aus dem Schlitten gefallen ist.

Warum wollt ihr wissen?

Nikolaus hat vergessen ihn am Schlitten zu befestigen!

Und so fliegen sie durch den Abend und landen auf dem Waldweg.

„Brrr“, Nikolaus schnalzt mit der Zunge.

Elo und die anderen Rentiere halten an.

Nikolaus steigt aus dem Schlitten und geht auf das beleuchtete Zwergenhaus zu.

Nano sitzt schon seit einiger Zeit am Fenster und ist total aufgeregt. Wann kommt denn Nikolaus endlich?

Zusammen haben sie schon den Tisch gedeckt: Plätzchen auf dem Teller, Tee und Kakao dampfen heiß in den Kannen.

Da….

Nano hat die Stimme von Nikolaus gehört.

Er rennt zur Tür und öffnet sie.

„Nikolaus“, ruft er aus.

Nano strahlt ihn an. Jetzt ist er da, der Mann im roten Mantel, mit weißem Bart und seine Mitra auf dem Kopf.

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„Guten Abend Nano, mein Freund“, sagt freundlich Nikolaus und streicht ihm mit der Hand über seinen Kopf.

„Schön, dass du da bist“, hört Nano Justus Stimme. Die anderen Zwerge sind ebenfalls zur Tür gekommen.

„Nikolaus, tritt ein und lass uns an den gedeckten Tisch setzen und uns, bevor wir zur Waldwiese gehen, ein wenig stärken“.

„Das ist sehr nett von euch, aber ich möchte erst zu den Tieren im Wald und sie beschenken. Danach haben wir Zeit und können gemütlich zusammensitzen“, antwortet Nikolaus.

Die Zwerge schauen einander an und nicken.

Sie holen Jacke, Stiefel, Mütze, Schal und Handschuhe. Schnell angezogen und schon marschieren alle zum Schlitten.

Nano ist schon vorgelaufen und begrüßt Elo.

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Der stupst ihn vor Freude an, das Nano in den Schneehaufen fällt, den Linus zusammengeschoben hat.

Jetzt sieht er aus wie ein Schneemann.

Fehlt nur die Möhre als Nase im Gesicht!

„So meine Freunde“. Nikolaus geht nach hinten zum Schlitten.

„Hier hinten ist mein Sack mit den Leckereien für die Waldtiere. Schiebt ihn ein bisschen zur Seite, damit ihr Platz nehmen könnt“.

Nikolaus macht eine Handbewegung, dreht sich um und erstarrt!

Was ist das? Wo ist der Sack?

„Habt ihr Rentiere den Sack versteckt oder etwa genascht?“

Die Rentiere schütteln die Köpfe. Nein, wie sollen sie den Sack von hinten holen? Sie sind doch mit dem Geschirr am Schlitten befestigt.

Die Zwerge gehen rechts und links um den Schlitten herum, um den Sack zu suchen. Doch im Schnee liegt er nicht.

„Oh nein“, ruft Nikolaus in die Stille hinein und fasst sich mit der Hand an den Kopf.

„Ich glaube, ich habe den Sack nicht am Schlitten befestigt! Er muss runtergefallen sein, als wir gen Himmel flogen”.

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Nikolaus Gesicht ist völlig verzweifelt. Was soll er nur machen?

„Ach, wir können dir doch helfen!“

Es ist Kolo, der sich zu Wort meldet.

„Ich habe Plätzchen gebacken und im Stall sind Äpfel im Korb.“

„Ja, und Nüsse und Eicheln haben wir ebenfalls als Wintervorräte für die Tiere gesammelt“, ruft Pius.

Ein kleines Lächeln huscht über Nikolaus’ Gesicht.

„Würdet ihr mir eure Vorräte geben, damit die Tiere heute Abend beschenkt werden können?

Denn der Rückweg zu mir würde zu lange dauern”.

„Selbstverständlich und sehr gerne“, meint Justus und schon laufen Pius, Kolo, Linus und Nano los.

Schnell haben sie alles in kleine Körbchen verpackt und kehren zurück zum Schlitten.

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Nikolaus ist sichtlich erleichtert und strahlt über das ganze Gesicht.

„Ihr seid wahre Freunde in der Not“, sagt Nikolaus.

„Jetzt können wir zur Waldwiese und kommen nicht mit leeren Händen zu den Tieren.

Wie wären sie enttäuscht gewesen, wenn ich als Nikolaus mit einem leeren Sack gekommen wäre?“

Die Zwerge nicken und freuen sich, dass sie Nikolaus heute Abend helfen können.

Und so ziehen sie los:

die Rentiere voran, den Schlitten ziehend, Nikolaus darauf und hinten die Zwerge, die die Körbe festhalten.

Auf der Waldwiese ist schon viel los.

Alle Tiere sind gekommen und warten schon gespannt auf Nikolaus.

In die Stille hinein hören sie das kleine Glöckchen, das am Schlitten hin und her schaukelt.

Und dann ist er da: der Mann im roten Mantel, mit weißem Bart und seiner Mitra.

„Hoho, meine Freunde“.

Nikolaus steigt vom Schlitten.

„Da bin ich liebe Freunde und habe die Zwerge mitgebracht. Sie sind heute Abend meine Helfer und verteilen die Leckereien an euch“.

Stolz und freudig geben die Zwerge den Inhalt in ihren Körben und jedes Waldtier wird beschenkt.

Als jeder etwas hat, holt Pius seine Gitarre heraus und spielt Nikolauslieder.

Viele Sterne am Himmel leuchten und alle sind glücklich und zufrieden.

Spät am Abend kommen die Zwerge und Nikolaus zurück ins Zwergenhaus.

Plätzchen sind keine mehr auf dem Teller, doch Kolo hat mal wieder eine geniale Idee:

er holt eine Pfanne aus dem Schrank und im Nu backt er kleine Pfannkuchen für alle.

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Alle sind froh und glücklich, dass sie die Waldtiere am Nikolausabend beschenkt haben.

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