Nano und der Weihnachtsstern

November 15, 2023 0 Von Angelika Hüfner

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten!

Nano ist schon sehr aufgeregt.

Weihnachten ist das schönste, spannendste, geheimnisvollste Fest im ganzen Jahr, findet er!

Es wird gebacken, geputzt, dekoriert und vieles mehr im ganzen Zwergenhaus.

Irgendwie liegt in dieser Zeit ein Weihnachtszauber über allem.

Das und noch einiges mehr macht Weihnachten aus, denkt Nano und freut sich, dass es den Großen und kleinen Menschen in dieser Zeit genauso geht.

Und da ist ja noch der Wunschzettel, den er an das Christkind malen möchte.

Aber er hat so viele Wünsche: eine neue Angel, Bilderbücher, einen neuen Schlitten,

Süßigkeiten und..

Er wünscht sich ein elektrisches Auto!

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So mit Batterien und dann geht die Post ab!

Damit kann er durch den Wald düsen und das ein oder andere Waldtier mitnehmen.

Das Wildschwein nicht. Das riecht so stark!

Den Fuchs auch nicht, denn der ist immer frech zu Nano.

Der Hirsch ist zu groß mit seinem Geweih.

Doch die Hasen, Eichhörnchen, Mäuse und die Vögel, die hätten Platz.

Doch Justus meint, ein Auto gehört nicht in den Wald und die Tiere bekämen Angst, wenn Nano Gas gibt.

„Ich kann doch ganz langsam fahren“, hat Nano zu Justus gesagt.

Doch der hat den Kopf geschüttelt und war der Meinung: “man kann auch gemeinsam zu Fuß gehen. Das wäre viel schöner und gemütlicher“.

Na, jedenfalls ist Nanos Wunschzettel noch nicht beim Christkind. Er überlegt noch ein wenig weiter, was er sich wünschen könnte.

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An diesem Nachmittag ist Nano unterwegs zur Waldwiese.

Er möchte den großen Tannenbaum von dem Schnee befreien. Es hatte in den letzten Tagen viel geschneit und der Tannenbaum soll, wie jedes Jahr, am Weihnachtsabend mit Kerzen geschmückt werden, damit die Waldtiere und die Zwerge gemeinsam Weihnachten feiern können.

Es ist immer eine besondere Nacht am Weihnachtsabend!

Die Tiere kommen alle zur Waldwiese. Der große Tannenbaum wird von den Zwergen mit Kerzen geschmückt und mit kleinen, süßen Sachen verziert.

Die Tiere dürfen dann naschen. Das ist etwas ganz Besonderes!

Am Waldesrand steht der große Hirsch. Nano freut sich, weil er ihn schon lange nicht mehr begegnet ist.

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„Na“, sagt der Hirsch und beugt sich mit dem großen Geweih ein wenig hinunter zu Nano.

„Warum bist du heute unterwegs?“

„Ach“, entgegnet Nano, „ ich will zur Waldwiese und den Tannenbaum vom Schnee befreien für den Weihnachtsabend“.

„Ja“, erwidert der Hirsch, „das ist eine wunderbare Idee, Nano. Dann können wieder die Kerzen brennen und die süßen Sachen finden auch ihren Platz am Baum“.

„Doch weißt du“, er schüttelt ein wenig seinen Kopf, „ich finde es immer sehr dunkel.

Die Kerzen leuchten die Wiese mit all den Tieren nicht hell genug aus“.

„Da hast du Recht, Hirsch“. Nano nickt.

„Doch wir können keine Lichterketten an den Baum hängen, weil es bei uns im Wald keinen Strom und Elektrizität gibt“, wendet er ein.

„Nun“, der Hirsch blickt Nano an, „ ich habe aber gehört, dass es einen Weihnachtsstern geben soll. Er hat die Kraft, viel Licht zu spenden und die Nacht zum Leuchten zu bringen“.

In Nanos Augen wird das Staunen groß.

„Wo finde ich den Weihnachtsstern?“

Er schaut den Hirsch fragend an.

„Nun“, der Hirsch reckt sein Geweih nach oben.

„Am Himmel natürlich!“

„Oder“, er dreht sich erneut zu Nano herunter, „frag doch mal die weise Eule.

Sie ist nachts unterwegs. Vielleicht hat sie den Weihnachtsstern schon mal gesehen.“

Nano nickt. Ja, die Eule könnte es wirklich wissen.

„Das mache ich Hirsch.“ Nano ist plötzlich sehr aufgeregt.

„Dann hoffe ich für dich Nano, dass dir die Eule helfen kann und die Waldwiese vom Weihnachtsstern hell erleuchtet wird“.

Der Hirsch dreht sich um und stolziert weiter.

Nano macht sich mit schnellen Schritten auf zur weißen Birke zwischen den Tannen, wo die Eule lebt.

Ob die anderen Tiere auch schon mal was vom Weihnachtsstern gehört haben, überlegt er.

Ich könnte sie mal fragen, wenn ich einen von ihnen sehe.

Und wie er so in Gedanken ist, hört er plötzlich die Stimmen der Eichhörnchen.

„Hallo ihr da oben“, ruft Nano.

„Habt ihr schon mal den Weihnachtsstern gesehen?“ fragt er sie.

„Den Weihnachtsstern?“

Die Eichhörnchen schauen zu Nano herunter.

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„Na, ihr könnt doch bis hoch hinauf in die Baumwipfel klettern und seht den Nachthimmel“.

Nano macht eine Handbewegung nach oben.

Die Eichhörnchen nicken mit dem Kopf.

„Ja, Nano, das können wir, aber wir springen und klettern den ganzen Tag und sind abends so müde, dass wir früh schlafen gehen“, erklären sie ihm.

„So haben wir den Weihnachtsstern noch nicht gesehen!“

Nano hebt die Schultern hoch.

„Okay“, sagt er, „ich hatte es gehofft. Na dann, viel Spaß euch noch und ich mache mich weiter auf den Weg zur weisen Eule!“

Und so geht er weiter. Der Schnee unter seinen kleinen Zwergenstiefeln knirscht.

Es scheint kälter zu werden.

Da, Familie Wildschwein sucht unter dem Schnee etwas zu Fressen.

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Haben sie den Weihnachtsstern schon mal gesehen?

Ach, ich frage sie einfach mal, denkt Nano.

„Grüßt euch, Familie Wildschwein. Ich bin auf der Suche nach dem Weihnachtsstern.

Habt ihr ihn schon mal gesehen?“

Vater Wildschwein schaut auf.

Von was spricht Nano da?

„Kenn ich nicht“, grunzt er und dreht den Kopf zu seiner Frau und Kinder.

Doch die schütteln auch die Köpfe.

„Naja“, Nano schaut sie an.

„Falls ihr im Dunkeln mal ein helles Licht am Himmel seht, dann sagt es mir“.

Doch die Wildschweine hören schon gar nicht mehr zu. Fressen ist für sie wichtiger.

Nano marschiert weiter.

Wieso hat noch niemand von den Waldtieren den Weihnachtstern gesehen?

Er soll doch der hellste und strahlendste Stern am Himmel sein.

Nano wundert sich.

In Gedanken gehend, läuft plötzlich Mutter Hase mit ihren Kindern über den Weg.

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„Hallo Nano, machst du einen Winterspaziergang durch den Schnee?“, fragt sie.

„Nun“, Nano schaut sie an.

„Ich bin auf dem Weg zur weisen Eule und möchte sie nach dem Weihnachtsstern fragen.

Habt ihr ihn schon mal am Himmel gesehen?“

„Den Weihnachtsstern?“

 Mutter Hase überlegt, schüttelt den Kopf, dass die Ohren nur so fliegen:

“Nein, ich wüsste nicht“.

Ängstlich schauen die Hasenkinder zu ihr hoch.

„Mama, Mama“, rufen sie, „wenn der Stern vom Himmel fällt, in unseren Wald.

Was passiert denn da?“

„Iwo“, Nano schmunzelt. „Sterne können nicht vom Himmel fallen, sondern nur leuchten“.

Da sind die Hasenkinder beruhigt und die Hasenmutter verabschiedet sich von Nano und alle hoppeln weiter.

Jetzt kann mir nur noch die weise Eule helfen, denkt Nano.

Und ehe er sich versieht, steht er vor der weißen Birke zwischen den Tannen.

Doch die Eule ist nicht zu sehen. Sie wird bestimmt noch schlafen, überlegt Nano, denn sie fliegt nur in der Dunkelheit.

„Eule, Eule“, ruft Nano.

Doch nichts ist zu hören.

„Eule, bitte wache auf. Ich bin es, Nano. Ich muss dich was fragen“.

Nano ruft lauter.

Da, etwas Weißes lugt aus dem Baumstamm.

„Wer stört mich in meinem Schlaf“, ruft ärgerlich eine Stimme.

„Eule, ich bin es, Zwerg Nano. Ich brauche deinen Rat und Hilfe“.

Nano reckt sich so hoch wie er kann.

Die Eule kommt aus ihrer Höhle heraus.

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„Nano, was machst du denn hier?“, fragt sie verwundert.

„Ich bin auf der Suche nach dem Weihnachtsstern. Ich wünsche mir für alle Tiere, dass der Stern am Weihnachtsabend auf unserer Waldwiese leuchtet und den Weihnachtsbaum zum Strahlen bringt“, erklärt Nano.

„Hast du den Stern schon einmal gesehen, wenn du in der Nacht durch den Wald geflogen bist?“, fragt er sie.

Nano zittert plötzlich. Ob die Eule ihm jetzt helfen kann? Hat sie ihn gesehen?

„Nun“, die Eule überlegt einen kurzen Moment, der für Nano wie eine Ewigkeit vergeht.

„Ich habe den Weihnachtsstern schon einmal gesehen vor langer Zeit“.

„Ja?“, Nanos Augen staunen und leuchten.

„Was kann ich tun, Eule, damit er zu Weihnachten am Himmel zu sehen ist und unsere Waldwiese hell leuchtet?“

Nano ist plötzlich sehr aufgeregt.

„Nano, hast du schon einen Wunschzettel geschrieben?“ fragt die Eule ihn.

„Nein, nein, das habe ich noch nicht, weil…“, Nano stockt.

„Weil ich so viele Wünsche habe“.

„Nun, dann hast du jetzt die Möglichkeit, diesen Wunsch auf deinen Wunschzettel zu schreiben.

Das Christkind oder der Weihnachtsmann können dir dabei helfen“.

Nano strahlt. Die kluge Eule hat Recht!

„Danke vielmals, liebe und weise Eule. Ich werde deinen Rat befolgen und ich hoffe so sehr, dass mein Wunsch in Erfüllung geht“.

Die Eule nickt, dreht sich um und verschwindet wieder in ihre Baumhöhle zum Weiterschlafen.

Glücklich und zufrieden macht sich Nano auf den Heimweg zum Zwergenhaus.

„Wo warst du?“, fragt Pius als Nano eintritt.

Die Zwerge sind schon da.

„Ach“, entgegnet Nano. „Ich war noch im Wald und jetzt muss ich meinen Wunschzettel malen, damit der so schnell wie möglich zum Christkind und Weihnachtsmann kommt“.

Ein Lächeln huscht über sein Gesicht.

„Wird auch langsam Zeit“. Linus schaut vom Sofa auf.

„Und was wünscht du dir?“, will er wissen.

„Nun, das ist ein Geheimnis. Lasst euch überraschen.“ Nano zwinkert mit den Augen,

holt sich Stifte und ein Blatt und verschwindet nach oben ins Schlafzimmer der Zwerge.

Er malt den Weihnachtsstern auf und fügt noch das Bilderbuch und den Schlitten dazu.

Das elektrische Auto hat er vergessen und ist nicht mehr so wichtig!

Er faltet seinen Wunschzettel zusammen und legt ihn auf die Fensterbank.

Zufrieden und glücklich geht er schlafen und siehe da….

Am anderen Morgen ist sein Wunschzettel verschwunden.

In den nächsten Tagen denkt Nano immer wieder an den Weihnachtsstern.

Wird sein Wunsch erfüllt?

Ist sein Brief abgeholt worden oder hat der Wind ihn einfach in den Wald geweht?

Endlich ist er da, der Weihnachtstag!

Die Zwerge schmücken den Tannenbaum in der Wohnstube, Kolo bereitet eine heiße Suppe vor und Nano?

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Der schaut immer wieder aus dem Fenster.

Doch am Himmel sind viele weiße Wolken zu sehen.

„Was machst du ständig am Fenster?“ Linus schüttelt den Kopf.

„Das nervt total!“

„Ich bin halt sehr aufgeregt und gespannt, ob meine Wünsche auf dem Wunschzettel heute am Weihnachtsabend in Erfüllung gehen“.

“Nun”, Linus lächelt ihn unverschämt an, “schauen wir mal”.

Der Tag will einfach nicht enden und als es langsam dunkel wird, zünden die Zwerge die Kerzen am Weihnachtsbaum an, setzen sich an den Tisch und Kolo serviert eine leckere Nudelsuppe.

„So“, Justus erhebt sich, als die Teller leer sind.

„Lasst uns gemeinsam zur Waldwiese gehen. Unsere Freunde, die Tiere warten und wollen mit uns den Heiligen Abend feiern“.

Alle stehen auf und ziehen sich an. Mit ihren Laternen leuchten sie den Weg zur Waldwiese.

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Nano schaut unterdessen immer wieder zum Himmel hinauf.

Die Wolken wollen sich einfach nicht verziehen. Unter der Wolkendecke kann kein Stern leuchten.

Er ist völlig verzweifelt. Sollte sein Wunsch nicht in Erfüllung gehen?

Hatte sich die Eule vielleicht vertan und nicht der Weihnachtsstern, sondern ein anderer Stern hatte geleuchtet?

Sie kommen zur Waldwiese an. Die Tiere sind schon versammelt und haben sich gemeinsam an den Tannenbaum gestellt. Die Zwerge setzen die Kerzen an die große Tanne.

Als alle angezündet sind, erstrahlt der Baum mit Licht und Wärme.

Es ist eine Stille und Pius nimmt seine Gitarre und spielt „Oh, du fröhliche“.

Die Zwerge singen mit und die Tiere hören zu.

Da….., auf dem Boden der Waldwiese leuchtet plötzlich ein heller Schein.

Nano schaut nach oben zum Himmel.

Die Wolkendecke reißt auf und ein großer Stern wird sichtbar.

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Größer als alle anderen Sterne.

Das Licht auf der Waldwiese wird immer heller. Es ist, als würde der Tag anbrechen.

Die Zwerge und Tiere bemerken ebenfalls die Veränderung und schauen nach oben.

„Es ist der Weihnachtsstern“, flüstert Nano in die Stille hinein.

„Er ist der hellste und strahlendste Stern am Heiligen Abend“.

Da kommt die Eule angeflogen und setzt sich auf einen Ast.

„Nano, sagt sie“, und zwinkert ihm zu. „Dein Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

Der Weihnachtsstern lässt sein großes Licht zu uns auf die Waldwiese fallen“.

„Ja!“. Nano ist glücklich. Sein Wunsch wurde vom Christkind und Weihnachtsmann erfüllt.

„Hast du dir das wirklich auf deinem Wunschzettel gewünscht, dass der Weihnachtsstern heute Abend so hell auf unsere Waldwiese leuchtet?“ 

Linus schaut ihn erstaunt an.

„Ja“! Nano nickt.

„Ein schöner Wunsch für uns alle“, sagt Justus und blickt Nano an. Alle Tiere nicken und ihre Augen strahlen wie der Weihnachtsstern.

So einen schönen, hellen und einzigartigen Weihnachtsabend haben sie schon lange nicht mehr in ihrem Wald erlebt.

Und euch liebe Leser Groß und Klein, wünsche ich nun ein friedvolles, gemütliches und schönes Weihnachtsfest.

Frohe Weihnachten, Frohes Neues Jahr

Eure Angelika Hüfner-Persitzky und

          Euer Freund Zwerg Nano